Bhutto und Ahmadiyya

1973 organisierte Bhutto die Haupt-Konferenz aller islamischen Nationen in Pakistan. Er war ein Mann, der die Ambitionen und auch die Fähigkeiten zum internationalen Staatsmann besaß – Pakistan war ihm eine allzu kleine Bühne. Einige Zeit versuchte er Führer der Dritten Welt – der ehemaligen Kolonien Englands, Frankreichs und anderer Länder – zu werden. Doch der Platz war bereits von Nehru und dessen Tochter Indira Gandhi besetzt. So entschied er die politische Leitfigur der islamischen Welt zu werden und dies in erster Linie mit der Hilfe Saudi-Arabiens. Im Gegenzuge sollte Saudi-Arabien den religiösen Führer stellen. Der König von Saudi-Arabien sollte Kalif der Muslime werden.

Zuvor schon hatte der Papst einen Apell erlassen, der alle Muslime aufrief, ihre Kräfte mit denen der Christenheit zu vereinen, um gemeinsam dem Kommunismus entgegenzutreten und dieser Aufruf war an den König von Saudi-Arabien adressiert gewesen. Bis dato waren die Saudis politisch kaum in Erscheinung getreten. Sie besaßen großen Wohlstand und genossen das einmalige Privileg, Hüter des Heiligen Hauses Allahs in Mekka und anderer heiliger Stätten und historischer Plätze in Zusammenhang mit dem innigen Gedenken an den Verehrten Propheten (Friede und Segen seien auf ihm) zu sein.

„Dieses immense Potential war noch längst nicht ausgeschöpft und in politischen Einfluss verwandelt worden. Es wäre dem Westen sehr gelegen gekommen, in König Faisal den geistigen Führer des Islams zu betrachten. Wenn Muslime einen Aufruf von den Minaretten Mekkas vernähmen, würden sie dies als den Ruf Gottes verstehen; die Mikrophone aber wären von irgendwo im Westen installiert. Allerdings stand ihnen die Einrichtung des Kalifats der Ahmadiyya Muslim Bewegung dabei im Weg. Man kann nicht zwei Kalifen zugleich haben.

Die meisten Muslime in Indonesien sind „Shafis“ während die Saudis „Wahhabis“ sind und die können nicht miteinander. Und die „Maliki“-Muslime Afrikas und die „Hanafi“-Muslime der Türkei stehen ebenfalls der Wahhabi-Sekte feindselig gegenüber. So würden die Ulema kaum Geld aus Saudi-Arabien akzeptieren, das als reines Bestechungsgeld daherkäme nach dem Motto: „Hier ist das Geld – akzeptiert gefälligst unsere Einflussnahme“. Aber kommt es als selbstlose Hilfe für Gemeinden und Moscheen – und ganz zufällig läuft nebenbei eine Anti-Ahmadiyya-Kampagne – dann nehmen die Ulema das Geld schon eher. So nimmt der Wahhabi-Einfluss in der Muslimischen Welt zu, ohne dass die meisten Menschen bemerken, was da vor sich geht. “

Das war der Plan, so wie Tahir ihn vor sich sah -König Faisal als der neue Kalif der Muslime und Bhutto als ihr politischer Kopf.

Tahir trug seine Befürchtungen Asiz Ahmad, dem Außenminister Pakistans, vor und fügte hinzu, dass eine Anti-Ahmadiyya-Kampagne auf der All-Islami-Konferenz vom Zaun gebrochen werden könnte.

Tahirs Verdacht wurde sogleich bestätigt, als die Konferenz begann. Bhutto hatte die Armee gebeten, eine Anzahl von Offizieren als Ordonnanzen für die zur Konferenz erwarteten Staatsoberhäupter und andere Repräsentanten bereitzustellen. Ahmadis dürften hierfür nicht vorgeschlagen werden, beschied er.

Trotz Geheimhaltung flog die Sache auf. Der Premierminister eines Afrikanischen Landes übergab das gesamte Konvolut einem Ahmadi-Bekannten; dieser sandte es Tahir.

Die Dokumente waren eine einzige Schmähung gegen die Ahmadiyya Bewegung, einige, die Tahir schon gesehen, andere, von denen er nur gehört hatte; sie dienten einzig und allein dazu, Ahmadiyyat zu diskreditieren und den Kalifen zu verteufeln.

Idi Amin, der halbverrückte Diktator von Uganda, schlug vor, dass König Faisal zum Kalifen der Muslimischen Welt ausgerufen werden sollte, aber sein Vorschlag – so sorgfältig er von seinen Saudi-Hintermännern auch präpariert war – fiel auf unfruchtbaren Boden. Es gab zu viele politische Differenzen zwischen zu vielen Ländern, als dass eine so weitreichende Übereinkunft eine Chance gehabt hätte.

Außerdem – schließlich waren sie Politiker – waren sie viel zu schlau, sich da hineinziehen zu lassen. Es ist eine Sache, eine religiöse Differenz zu nutzen, um einen politischen Vorteil zu erlangen, eine ganz andere Sache ist es, jemanden aus rein politischen Gründen für ein religiöses Amt zu empfehlen, das seinen Ursprung von Allah Selbst hat. Es war Gott, Der einen Propheten erweckte und des Propheten Gefolgsleute, die -wiederum geleitet von Gott- dessen Nachfolger erwählten, eben den Kalifen, um das Werk des Propheten fortzuführen.

Bhuttos Kampagne zur Erlangung internationaler Anerkennung schlug dennoch fehl. Nicht lange nach der Konferenz zeigte er sich in offener Opposition zur Ahmadiyya Bewegung. Das Ergebnis war eine Gesetzesvorlage, die besagte, dass Ahmadis keine Muslime wären.

Der Dritte Kalif führte eine fünfköpfige Delegation zur Nationalversammlung an, die die Gesetzesvorlage hinter verschlossenen Türen diskutierte. Tahir war das jüngste Mitglied dieser Delegation – „ein Kompliment an seine Klugheit, sein Wissen und seine Kenntnis der Geschichte und Tradition der Bewegung“, sagte später ein Amin.

Der Kalif hatte ursprünglich Tahir als Sprecher der Ahmadiyya Bewegung für die Dauer der Sondierungen in der Nationalversammlung vorgesehen. Der Kalif teilte Bhutto mit, dass er einen Stellvertreter bestimmt hätte, da es ihm leider nicht möglich wäre, persönlich zu erscheinen, aber er erwähnte Tahirs Namen nicht.

Doch Bhutto antwortete, dass der Kalif auf der Nationalversammlung persönlich erscheinen müsste – niemand sonst würde als Delegationsleiter akzeptiert werden.

„Das war jetzt Bhuttos Fehler“, sagt Tahir später. „Ich denke, er vermutete, dass ich gesandt werden würde weil ich besser in der Lage wäre, Justizminister und Mullahs zu parieren, als das Oberhaupt unserer Bewegung.

Und da lag er so gründlich falsch. Ich bin überzeugt, dass es mir selbst unmöglich gewesen wäre, den Fall so wunderschön, so ruhig, ohne jede Erregtheit und so überzeugend darzulegen, wie dies mein Amtsvorgänger getan hat. Ihm wurden zu dieser Zeit ganz besondere Gaben von Gott zuteil, die es ihm ermöglichten, so makellos zu sein. Wenn Sie die Protokolle lesen, wird Ihnen offensichtlich werden, wovon ich spreche.“

Dennoch sollte es Tahirs Verantwortungsbereich zufallen, drei der bedeutenden Kapitel jenes Zeugnisses zu gestalten, das der Dritte Kalif vor der Versammlung ablegte. Das erste war eine schriftliche Darlegung, die einige grundlegende Fragen behandelte, ob man Ahmadis als Muslime betrachten sollte oder nicht, ferner die Anleitungen Mohammeds saw darüber, wer sich selbst Muslim nennen dürfte und die Differenzen zwischen verschiedenen muslimischen Sekten, von denen etliche weit gravierender und grundsätzlicher waren als die zwischen der Versammlung und der Ahmadiyya Bewegung.

Dann kam ein Absatz, der sich mit der inneren Logik der Gesetzesvorlage auseinandersetzte und den ihr innewohnenden Gefahren, sowie der Frage, ob wohl eine Institution, ein Schiedsgericht oder irgendeine andere Art von Behörde in der Lage sein könnte, sich auf die vorgeschlagene Weise in religiöse Angelegenheiten einzumischen und zu erklären, dass jemandes Glauben nicht das wäre, zu dem er selbst sich ausdrücklich bekennt.

Tahir schrieb diese Passage selbst, obwohl er sich natürlich der Mithilfe der anderen Gelehrten dabei versicherte. Ebenso verfasste er das abschließende Kapitel über „Die Endgültigkeit des Propheten“. Und er hatte maßgeblichen Anteil an den Vorbereitung der anderen Kapitel, zu denen viele Gelehrte beitrugen und ihre gesamte Weisheit, Erfahrung und ihr Wissen einbrachten.

Die Anhörung in der Nationalversammlung wurde geheim gehalten – Presse und Öffentlichkeit waren ausgeschlossen und es wurden keine Berichte herausgegeben. Jeden Tag, wenn sie fertig waren, wurde Tahir zum Verbindungsmann zwischen dem Kalifen und seinem Expertenstab.

Zurückblickend auf die Debatten kommentierte Tahir später, dass es überraschend war zu sehen, wie leer, hohl und arm an Substanz die Auseinandersetzung von Seiten seiner Widersacher aus gewesen war.

„Sie konnten nicht ein einziges Argument unserer schriftlichen Darlegungen entkräften. Der wichtigste Punkt aus ihrer Sicht war der Vers, der sich auf „Khatamun Nabiyi“, die Endgültigkeit der Prophetenschaft durch Mohammed bezieht. Aber kein Muslim hat je die Endgültigkeit Mohammeds als gesetzbringender Prophet in Frage gestellt. Das ist einfach undenkbar. Doch in den vierzehnhundert Jahren seit dem Tode des Propheten haben viele, viele Gelehrte ihre Auffassung dargelegt, dass ein Folge-Prophet Mohammeds saw aus den Reihen der Gläubigen durchaus jederzeit erscheinen könne.

Es ist unsere Überzeugung, dass er erschien in der Person von Hazrat Mirza Ghulam Ahmad, der zum Verheißenen Messias wurde.

Für unsere Widersacher in der Nationalversammlung hätte alles außer „Khatamun Nabiyin“ ruhig Nebensache sein können. Nicht ein einziges Argument wurde bislang zugunsten ihrer Auffassung von der Endgültigkeit des Heiligen Propheten saw entschieden. Sie sagen lediglich: „weil Sie an dieses nicht glauben, sind Sie Nicht-Muslime – weil Sie an jenes nicht glauben, sind Sie Nicht-Muslime.“

Aber der Glaube, den sie uns unterstellen und ich spreche dies ohne Vorbehalte aus, ist nicht im Mindesten das, was wir glauben.“

Tahir fährt fort: „Die gesamte „Ahmadiyyat“; die von ihnen konstruiert und ausgeheckt wurde, war irreal. Sie war ein Phantom, mit Bosheit aus Ahmadiyya-Schriften zusammengebastelt, die solange verdreht und missdeutet wurden, bis man falsche Schlussfolgerungen aus ihnen ziehen konnte.

Wir sagten: „Wir weisen diese Ansichten zurück. Das sind nicht die Lehrsätze der Ahmadiyya Gemeinden. Also ging es bei der Entscheidung gar nicht um den Glauben der Ahmadiyya Bewegung. Nicht ein einziger Glaubensgrundsatz wurde angetastet, verworfen oder in Frage gestellt.

Im Gegenteil, sie bauten munter weiter an ihrem Phantom von Ahmadiyyat, einer Erfindung ihrer selbst und dann verdammten sie es. Es war, als ob sie ein Gebilde aus Wachs modellierten – wie in manchen Voodoo-Ritualen oder Riten der Schwarzen Magie – und dann Nadeln hineinstießen in dem Glauben, Ahmadiyyat damit nun tödlich verwunden zu können.

Doch die Figur, die sie geformt hatten, war nicht Ahmadiyyat, sie war einGebilde ihrer Phantasie, es hatte keinerlei Ähnlichkeit mit Ahmadiyyat und somit tat es uns nicht weh, denn das waren ja nicht wir.“

Er fügt hinzu: „Viele Menschen sind verunsichert betreffs der Rolle des Verheißenen Messias im Selbstverständnis der Ahmadiyya Bewegung. Das einzige Vorbild, das unser Leben prägt, ist aber der Heilige Prophet (Friede und Segen Allahs seien auf ihm). Wann immer zum Beispiel wir als Kinder etwas anstellten, wurden wir stets ermahnt unter Hinweis auf den Heiligen Propheten saw , nie, wirklich niemals unter Hinweis auf den Verheißenen Messias.

Er ist in keiner Weise ein Rivale. Aber die Anti-Ahmadi-Mullahs können das niemals begreifen. Sie denken, wir glauben an einen anderen Propheten, der begonnen hätte, die Ehre, die Position und die Autorität des Begründers des Islams aufzuteilen. Dem ist aber keineswegs so!

Was der Verheißene Messiasas s für uns getan hat und wie wir ihn den Menschen darstellen, war, dass er das Leben des Heiligen Propheten des Islams in Ergebenheit nachlebte und dessen Schritten folgte.

Er ist also nicht das Vorbild, dem man nacheifern sollte, sondern das lebende Beispiel dafür, dass man noch heute, nach 1400 Jahren, dem Heiligen Begründer Mohammed nachzufolgen vermag. Und so wird sein Leben dargestellt als das einer Person, die in völliger Übereinstimmung mit ihrem Glauben an den Heiligen Koran das Vorbild des Heiligen Propheten exakt nachvollzog.

Also, wenn es der as s tun konnte, warum dann nicht auch änderte Was auch immer er erreichte, es geschah aus einem einzigen Grund -seinem absoluten und totalen Glauben an den Heiligen Propheten. “

Doch die Argumente des Dritten Kalifen blieben unbeachtet. 1974 erklärte Pakistans Nationalversammlung, dass Ahmadis keine Muslime wären.

Von diesem Jahr an konnten Ahmadis nicht mehr die Pilgerfahrt nach Mekka vollziehen, viele ältere Armee- und Luftwaffenoffiziere, die Ahmadis waren, wurden abberufen, während junge Offiziere ihre Beförderung blockiert fanden. Die gleiche Säuberung fand in allen öffentlichen Diensten und Ämtern statt. Botschafter, die Ahmadis waren, wussten, sie würden nie wieder einen höheren diplomatischen Auftrag erhalten. Universitätslehrer wussten, sie würden es nie bis zum Professor bringen, Krankenhausärzte es nie bis zum Stationsarzt.

In untergeordneten Positionen erfuhren Telefon- und Computerfachleute sowie junge Abgänger technischer Schulen, dass Klassenkameraden mit weit schlechteren Leistungen nunmehr bei der Stellenvergabe bevorzugt wurden. Dies erfreute natür¬lich die Gegner Ahmadiyyats, aber es konnte kaum behauptet werden, dass es ein guter Weg war, die Fähigsten auszuwählen.

Da ihnen gleiche Chancen im Heimatland verwehrt wurden, begannen Ahmadis nach anderen Ländern auszuschauen. Die Auswanderung nach Großbritannien, Deutschland, den USA, Canada und anderen Länder begannen. Logischerweise waren es die Jungen, Gesunden, die Gebildeten – der wichtigste Reichtum des Landes -, die am besten für die Risiken einer Emigration vorbereitet waren. Pakistans Aderlass wurde anderer Länder Gewinn.

Die Ahmadiyya Bewegung führte schließlich noch Klage darüber, dass die Versammlung sich im Geheimen getroffen hätte, und so das Volk von Pakistan nicht wusste, aufgrund welchen Verfahrens das Gesetz zustande gekommen war. Sie verlangte die Veröffentlichung der Protokolle der Anhörung und der sich anschließenden Debatten.

Bhuttos Regierung lehnte ab. Und sie blieb dabei, sogar, als der Ruf nach Veröffentlichung lauter und lauter wurde.

„Warum veröffentlichen wir nicht einfach die Debatten“ wurde ein älterer Staatsminister gefragt, nachdem er auf einer privaten Zusammenkunft von Anwälten gesprochen hatte.

Der Minister sah den Fragenden schief an und sagte dann:

„Wollen Sie, dass ganz Pakistan zu Ahmadiyyat überläuft? „

Dann wurden Schulen, Colleges und Land der Ahmadiyya Bewegung, insgesamt gut 20.000 Hektar, beschlagnahmt, obwohl der Boden christlicher Missionen und anderer religiöser Organisationen nicht betroffen war. Wenn Einwände erhoben wurden, dass Ahmadiyyat eine religiöse und wohltätige Organisation wäre und das Recht gleichmäßig angewandt werden müsste, antwortete Bhutto, dass Fehler korrigiert werden würden. Aber nichts dergleichen geschah daraufhin.

Später dann, als er die Unterstützung der Gemeinde suchte, lud er bei einer Gelegenheit den Dritten Kalifen in seine offizielle Residenz ein. Er wollte Rückendeckung seitens der Jamaat trotz der strafenden Gesetzgebung, die er gegen sie in die Wege geleitet hatte. Er hätte das ja nicht von sich aus in Bewegung gesetzt, vielmehr wäre es ihm aufgezwungen worden, erklärte er. Und er versicherte, dass das Gesetz nur ganz begrenzt angewandt würde, es beträfe lediglich ihre Position in Bezug auf die Verfassung sowie das Muslim-Sein. Es beträfe die Gemeinde aber in keiner Weise, soweit es sich um die praktische Ausübung ihrer Religion handelte.

„Wir waren gezwungen, dieses Gesetz einzuführen“, sagte er dem Dritten Kalifen. „Wir mussten die Fundamentalisten ruhigstellen“. Er wiederholte dies mehrere Male auf unterschiedliche Weise. „Wir mögen schlecht sein, aber wir sind besser als andere politische Parteien. „

Er wäre sogar gedrängt worden, noch härtere Maßnahmen gegen die Gemeinde zu ergreifen, was er aber natürlich abgelehnt hätte.

Bhuttos Regierung wurde zunehmend unstabiler, aber er focht verzweifelt, um an der Macht zu bleiben, und mit politischem Kalkül schloss und löste er Allianzen, wann immer sich eine günstigere Gelegenheit abzuzeichnen schien. Im Juli 1977 wurde er in einem Staatsstreich von Zia-ul-Haq; den er selbst als Oberbefehlshaber der Armee eingesetzt hatte, gestürzt.

Zwei Jahre später und entgegen internationalen Protesten machte Zia Bhutto wegen Mordes an dem Vater eines politischen Gegners den Prozess. Das Gericht verurteilte ihn zum Tode. Es gab einen internationalen Aufschrei gegen das Urteil, das man eher für einen Akt politischer Rache als ein ziviles, unabhängiges Verfahren hielt. Niemand glaubte, dass Zia wagen würde, das Urteil zu vollstrecken, so sehr er sich Bhutto auch aus dem Wege wünschte.

Eines Morgens, zwei Jahre später, als es draußen noch dunkel war, wachte Tahir plötzlich auf. „Ich hatte ein deutliches Gefühl, dass etwas geschehen war. Ich lag wach bis zu der Zeit, wo ich gewöhnlich aufstehe und bete. Ich höre normalerweise morgens kein Radio, diesen Morgen aber doch. Das erste, was ich vernahm, war, dass Bhutto gehenkt worden war. “

Ian Adamson, Ein Mann Gottes – Das Lebens des Khalifatul-Masih IV, Verlag Der Islam, 2000,S.138-156